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Lucie Lamy
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Veröffentlicht Jul 4, 2023

Abstract

In den letzten Jahren wurden in der englisch- und deutschsprachigen Migrationsforschung die methodologische Ethnizität und die Migrantisierung von Mobilitäten kritisiert. Neue methodologische und theoretische Ansätze wurden entwickelt, um die Erforschung von Mobilitäten zu dekolonisieren und inklusiver zu machen. Diesem Themenheft liegt die Ansicht zugrunde, dass dieser primär auf einer Gegenwartsdiagnose basierende Perspektivenwechsel auch für die Untersuchung vergangener (Im)Mobilitäten erkenntnisfördernd ist. Im Zentrum steht der Begriff der Ethnisierung, der es ermöglicht, sowohl Institutionen und Staaten in den Blick zu nehmen, die ethnisierende Kategorien zum Zwecke der Steuerung und/oder Unterbindung von (Im)Mobilitäten nutzen, als auch Individuen zu betrachten, die selbstbestimmt auf solche Kategorien zurückgreifen, und die Relation zwischen beiden Phänomenen zu problematisieren. Die einzelnen Beiträge dieses Themenheftes untersuchen demnach empirisch, welche Interdependenzen zwischen Ethnisierungsprozessen und Verhinderung, Erzwingung oder Selbstbestimmung von Mobilität je nach Kontext wirken. 

Schlagwörter

Postmigration, Selbstidentifikation, Fremdzuschreibung, Nationalität, Ethnisierung, Mobilität