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Abstract
Die kritisch-reflexive Bearbeitung von Differenz zwischen Personen und Personengruppen stellt gegenwärtig eine zentrale Aufgabe sozialarbeiterischer Praxis dar. Ausgehend von dekonstruktivistischen Theorieansätzen werden unterschiedliche als machtvoll verstandene Differenzlinien etwa in Bezug auf Geschlecht oder Ethnie weniger als natürliche Gegebenheiten, sondern als kontingente Konstruktionen betrachtet. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit die professionelle Praxis Sozialer Arbeit daraufhin zu befragen, inwiefern sie in ihren unterschiedlichen Handlungsfeldern zur (Re-)Produktion von Differenz beiträgt. Vor diesem Hintergrund beleuchtet Marvin Mücke im vorliegenden Beitrag die (Re-)Produktion von natio-ethno-kultureller Differenz in der Präventionsarbeit von religiös begründetem Extremismus. Anhand von neunzehn teilstandardisierten Interviews mit Präventionsakteur:innen der primären, sekundären und tertiären Präventionsebenen wird untersucht, inwiefern die Präventionsakteur:innen in der Beschreibung ihrer Arbeit Gebrauch von nationalen, ethnischen und kulturellen Zugehörigkeitszuschreibungen machen. Ausgehend von den präsentierten Ergebnissen formuliert Marvin Mücke Fragen, die Präventionsakteur:innen dazu dienen sollen eine stärkere Reflexivität im Umgang mit natio-ethno-kulturellen Zugehörigkeiten in der Präventionsarbeit zu entwickeln. Die zur Reflexion anregenden Fragen sind dabei nicht nur auf den Kontext der Radikalisierungsprävention anwendbar, sondern zeigen sich auch anschlussfähig für die weitere sozialarbeiterische Praxis in der Migrationsgesellschaft.