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Maurice Stierl Laura Stielike Philipp Schäfer Inken Bartels Anna Amelina Iva Dodevska Maissam Nimer Omololá S. Olarinde-Olomola
Veröffentlicht Jun 27, 2025

Abstract

This article, which examines the role of reflexivity in the field of migration studies, is composed as a conversation with four reflexive migration scholars: Anna Amelina, Iva Dodevska, Maissam Nimer, and Omololá S. Olarinde-Olomola. Reflexivity implies analyzing how migration-related phenomena are scientifically observed, how these observations are transformed into knowledge, and how this knowledge is enacted in an academic field. Bringing in their different positionalities, perspectives, and experiences, the contributors discuss tensions between ethical claims and academic realities, the dominance of perspectives from the Global North, as well as the risk for reflexivity to become detached from critical engagement or struggle against migration governance and its violent excesses. The conversation highlights the need to move toward genuinely transformative research that reflects not only on what we study, but also on how and why we study migration-related issues, situated in broader institutional structures of knowledge production.


Reflexivität als Kritik? Ein Gespräch über die Politiken der Wissensproduktion in der Migrationsforschung


Dieser Beitrag, der sich mit der Rolle von Reflexivität im Feld der Migrationsforschung befasst, ist als Gespräch mit vier reflexiven Migrationsforscherinnen konzipiert: Anna Amelina, Iva Dodevska, Maissam Nimer und Omololá S. Olarinde-Olomola. Reflexivität bedeutet zu analysieren, wie migrationsbezogene Phänomene beobachtet werden, wie diese Beobachtungen in Wissen umgewandelt werden und wie dieses Wissen als wissenschaftliche Erkenntnis in einem akademischen Feld hervorgebracht wird. Unter Einbeziehung ihrer unterschiedlichen Positionalitäten, Perspektiven und Erfahrungen diskutieren die vier Migrationsforscherinnen Spannungen zwischen ethischen Ansprüchen und akademischen Realitäten, die Dominanz von Perspektiven aus dem Globalen Norden sowie das Risiko, dass Reflexivität sich von der kritischen Auseinandersetzung mit oder dem Kampf gegen Migrationspolitik und deren gewaltvollen Dimensionen löst. Das Gespräch unterstreicht die Notwendigkeit, zu einer wirklich transformativen Forschung überzugehen, die nicht nur reflektiert, was wir untersuchen, sondern auch, wie und warum wir migrationsbezogene Themen untersuchen, und wie diese in institutionellen Strukturen der Wissensproduktion verortet sind.

Schlagwörter

Migrationsforschung, Reflexivität, Kritik, Wissensproduktion, Positionalität, Wissenschaft